Grundlagen Gestaltung & Typographie

Die Typographie nahm ihren Anfang im Buch- oder Werksatz. Sie hat sich entwickelt, um das mühselige Schreiben der Bücher durch den Druck zu ersetzen. Der Werksatz bildet also die Grundlage der ganzen Typographie, früher und auch heute noch. Die Entwicklung brachte jedoch in der Anwendung der Typen eine große Wandlung, indem die Typographie auch für andere Zwecke angewendet wurde, nämlich für Gelegenheitsdrucksachen – Akzidenzen. Schon Gutenberg druckte Ablassbriefe im Auftrage des Bischofs. Andere Frühdrucker druckten Ankündigungen (Plakate) und Verordnungen der Obrigkeit. Mit der handwerklichen und industriellen Entwicklung kam zwangsläufig auch eine Erweiterung der Anwendung des Buchdrucks im Sinne der Werbung. Der immer stärker einsetzende Konkurrenzkampf zwang zu verstärkter Werbung. Diese muss originell und geschmackvoll dargestellt sein, soll sie anschaulich wirken und eine Empfehlung sein. Jede Mittelmäßigkeit der typographischen Formung kann diesen Zweck nicht erreichen.

Grundlagen sind immer auf Erkenntnisse gegründet. Alle, die mit Gestaltung zu tun haben, wissen, dass guten Proportionen eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Bei allen angewendeten Elemente auf einer Fläche ist die Wirkung derselben abhängig von deren Umgebung. Alle Elemente auf einer Fläche treten stets in Beziehung zueinander, sie bilden ein Verhältnis. Es entstehen Wechselwirkungen, Spannungen, Intervalle, die sinnvoll ausgewertet werden können, um einer Druckarbeit diejenige Stimmung zu verleihen, sozusagen diejenige Tonart zu geben, die dem Zweck und dem Wesen derselben entspricht.


Bleisatz-Druckerei, Frese